Projekte
5 nach 12. Oder warum wir nicht bremsen können
Das Projekt „5 nach 12“ von islandrabe geht der Frage nach, wie wir Menschen im Takt der Zeit „funktionieren“ und was uns davon abhält, zu bremsen oder gar anzuhalten. Und es erzählt mit den Mitteln der Kunst, was wir gewinnen, wenn wir die Zeit verlieren. Als sichtbares Zeichen steht die Zeit am 18. Oktober 2023 zwölf Stunden lang still: Von 0:05 bis 12:05 werden zahlreiche öffentliche Uhren in Tirol angehalten.
Als Teil des Projektteams haben Sonja Prieth und Klemens Klex Wolf acht Hörstücke gestaltet. Sie erzählen von unterschiedlichen Beziehungen zu Zeit und Zeitmessung, von Zeitsignalen und ihrer Bedeutung im Alltag sowie vom Hinterfragen der alltäglichen Optimierungslogik. Das Werk „5 nach 12“ wird auf diese Weise hörbar.
Hören Sie hier den Trailer. Alle acht Hörstücke finden Sie auf der Projektwebsite 5nach12, im cultural broadcasting archive cba sowie auf Spotify.
Hörbeispiel: Ausschnitte aus dem Hörstück für die Ausstellung „BLITZBLANK!“ Eine Ausstellung an zwei Orten über das Putzen als Kulturtechnik und über eine extrasaubere Welt: FMH Frauenmuseum Hittisau und Lechmuseum: Juni 2023 – Oktober 2024, www.lechmuseum.at
BLITZBLANK!
Für die Ausstellung „BLITZBLANK! Vom Putzen – innen, außen, überall“ entstanden 2023 vier Hörstücke. Im Hörbeispiel sind drei Ausschnitte zu hören: Ein Mann schildert, wie er seit mehr als 20 Jahren an der Arlbergstraße Müll einsammelt. Eine Frau, die hauptberuflich den Kindergarten und die öffentlichen Toiletten in Lech putzt, erzählt von ihren täglichen Herausforderungen, und eine Vermieterin gibt Einblicke in ihre tägliche Putzrunde durchs Haus. Die Musik von Klemens Klex Wolf schafft die Atmosphäre zur Textarbeit von Sonja Prieth.
Eingebunkert. Bunker in Südtirol
Geschichte und Gegenwart der Bunker in Südtirol – nur auf den ersten Blick ein militärisches Thema. Die Dauerausstellung in der Festung Franzensfeste reflektiert anhand des Phänomens Bunker unser Verständnis von Sicherheit.
Klex Wolf wurde mit der musikalischen Gestaltung der umfangreichen Ausstellung beauftragt und stand zu Beginn vor einem kniffligen Problem: Die Gewölbe sind nicht voneinander getrennt, individuelle Musik zu den Themen der verschiedenen Räume würde sich akustisch störend überlagern. Die Lösung besteht nun darin, dass in allen Räumen synchron eine lange Komposition in Endlosschleife läuft, die je nach Thema mit unterschiedlichen Instrumenten interpretiert wird (klassische, elektronische sowie präparierte akustische Instrumente). Die Besucher:innen hören auf diese Weise beim Durchschreiten der Ausstellung drei Varianten einer Komposition und an den Übergängen der Räume auch interessante klangliche Durchmischungen, die sich mit jedem Schritt ein wenig verändern.
Im Hörbeispiel wurde dieses Wechseln der Räume exemplarisch nachgestellt.
Hörbeispiel: Beim Gang durch die Ausstellungsräume mischen und trennen sich die Variationen der Klanginstallation.
Dauerausstellung ab Mai 2022
www.franzensfeste.info
Hörbeispiel: Ausschnitte aus dem Hörstück für die Ausstellung „FESCH! Mode für den Schnee“ im Lechmuseum im Huber-Hus, Juni 2021 – April 2023, www.lechmuseum.at
Textilgeschichten
Für die Ausstellung „FESCH! Mode für den Schnee“ im Lechmuseum entstand 2021 ein Hörstück, das Textil- und Modegeschichten akustisch zugänglich macht. Zwei Frauen und ein Mann aus Lech erzählen über vorteilhafte Schnitte, lange Arbeitstage, ungewöhnliche Stoffe und innovative Designs – und sie vermitteln, worum es eigentlich bei der Mode geht: um ein Lebensgefühl. Drei Blickwinkel, drei Epochen, unzählige Nadelstiche. Sonja Prieth hat den Textteil gestaltet, Klemens Klex Wolf die Musik dazu kreiert. Ausschnitte aus dem 17-Minuten-Stück sind hier im Hörbeispiel zu hören.
Neun Klangreisen im Museum
Für die Ausstellung „THE SOUND OF LECH – Der Klang eines Ortes“ im Lechmuseum entstand 2019 die Ton-Installation „Im Rhythmus des Alltags: Klänge, Geschichten und mehr“. Sie war bis März 2021 in einer Kammer im Huber-Hus zu hören.
Menschen aus Lech haben Sonja Prieth vom Klang der Schneeschmelze erzählt, vom Motorradlärm auf der Terrasse, von Stallgeräuschen und vom Poltern des Bachs, das immer noch Erinnerungen an das Hochwasser im Jahr 2005 weckt.
Klemens Klex Wolf hat aus den verschiedenen Geräuschen kompositorische Ideen entwickelt und musikalisch umgesetzt.
Alle neun Klangreisen sind im virtuellen Lechmuseum online abrufbar.
Empfehlung: In der Sendung KulturTon auf Radio Freirad wurde am 26. Mai 2020 über die Ausstellung „THE SOUND OF LECH – Der Klang eines Ortes“ berichtet. Hemma Übelhör hat ein wunderbares Dreißig-Minuten-Feature gestaltet, das wir wärmstens empfehlen.
Hörbeispiel: Ausschnitt aus der Ton-Installation für die Ausstellung THE SOUND OF LECH im Lechmuseum im Huber-Hus, Juni 2019 – März 2021, www.lechmuseum.at
Auf den Punkt gebracht
Zum Abschluss des 7. Österreichischen Interprofessionellen Palliativkongresses, der im März 2019 in Innsbruck unter dem Motto „Palliative Care – Wege in die Zukunft“ stattfand, entstand die Ton-Bild-Collage „Auf den Punkt gebracht. Ausblicke. Vielstimmig.“
Sie enthält Gedanken von zehn Fachpersonen über die Voraussetzungen für einen guten Weg in die Zukunft von Palliative Care.
Sonja Prieth führte die Interviews während des Kongresses und gestaltete die Collage. Die Musik improvisierte Klemens Klex Wolf eigens für diesen Zweck. Die Ton-Bild-Collage wurde dem Kongresspublikum am 30.3.2019 im Congress Innsbruck präsentiert.
WortKlangWelt für Kinder
Nach dem Büchlein „Auf in die Skischule“ von Birgit Heinrich und Sabine Maghörndl haben wir ein kleines Video gestaltet, das Kindern die skifahrende Maus Odo näherbringt. Auch wenn WortKlangWelt in der Regel ohne Bilder arbeitet: Für die wunderbaren Illustrationen von Monika Hehle machen wir nur allzu gern eine Ausnahme. Begleitet von beschwingter Musik macht Odo sich im roten Skianzug auf den Weg und trifft in der Skischule neben vielen Kindern auch Pfiff, das Murmeltier.
Video: Auf in die Skischule. Nach dem Buch „Die kleinen Lechschriften 02“, herausgegeben vom Lechmuseum in Kooperation mit der Skischule Lech.
Eine multimediale Performance
19./20. November 2021
Die 24-Stunden-Performance zur prekären Lage von 24-Stunden-Betreuer*innen, Betreuten sowie An- und Zugehörigen, haben wir im Jahr 2021 konzipiert und umgesetzt. Ein ungewöhnliches Projekt für WortKlangWelt, weil wir für gewöhnlich nicht selbst veranstalten. Dennoch ein Highlight, das ganz unserem Verständnis von Kulturarbeit entspricht.